1-2-3(4) - Blocks
In den angelsächsischen Ländern weiter verbreitet als bei uns stellen diese auf genaue Rechtwinkligkeit gearbeiteten Metallblöcke - aus Aluminium oder Stahl - eine einfache Methode dar, zwei Werkstücke genau rechtwinklig zueinander zu positionieren.
Erstmals gesehen hatte ich die Blöcke in einer professionellen Woodworker-Werkstatt in den USA. Der Name leitet sich davon her, dass die Kantenlänge des quaderförmigen Elements in der Regel 1,2 und 3 Zoll beträgt.
Diese Hilfsmittel sind in Deutschland nicht so einfach zu beschaffen und ich vergass im letzten Jahr, solche Blöcke von unserem USA-Aufenthalt mitzubringen. Die Messe Holzhandwerk in Nürnberg erinnerte erneut an das Problem. (Eine einfache Hilfskonstruktion findet sich unter "Rechter Winkel".)
In Grossbritannien fand sich dann ein Lieferant mit vertretbaren Konditionen. Die Entscheidung fiel zugunsten der etwas grösseren 1-2-4 Blocks, bei denen die Längsausdehnung 4 Zoll beträgt. Das Paar für ca. 24 €. Zwei Paar wurden geordert.
Dass die gelieferten Blöcke nicht mit zölligen Aussenmassen geliefert werden, sondern 100x50x25 mm messen ist unerheblich. Dass allerdings Gewindebohrungen dennoch in 3/8 Zoll ausgeführt sind, verwundert schon etwas. Inkonsistent!
Die Kassette ist relativ schwer, weil sie Blöcke in Stahlausführung beinhaltet. Jeder Block wiegt knapp 620 Gramm. (Aluminium wäre natürlich leichter, aber evtl. auch empfindlicher, wenn mal ein Block herunterfiele.)
Die gelieferten Blöcke sind sehr sauber gearbeitet, alle Kanten angefast und die Löcher sauber gesenkt. In Längsrichtung (100mm) finden sich je 5 Bohrungen, in der Breite (50mm) jeweils drei und in der Schmalseite (25mm) eine. Mit meinen Mitteln kam man keine Abweichungen von der Rechtwinkligkeit feststellen.
Die Blöcke können Bauteile entweder durch die Verwendung von Zwingen oder durch Anschrauben fixieren.
Der Versuchsaufbau ist sehr schnell zusammengestellt. Zwei Blöcke werden mittels Schraubzwingen fixiert. Das Ausrichten der beiden Hölzer, z.B. auf Kante, geht ohne jegliches Problem, ein Verrutschen gibt es nicht.
Man kann die Blöcke aber auch anders fixieren. Wollte man beispielsweise das Fussgestell eines Schranks, das aussen eventuell geschwungen angefertigt wurde und daher das Ansetzen von Zwingen erschwert, verleimen, kann man die Blöcke auch im Inneren des Gestells anschrauben. Die Schraubenlöcher im Holz stören an dieser Stelle nicht.
Es funktioniert auch mittels Panhead- oder Maschinenkopfschrauben und Unterlagscheiben:
Die Photos sind nur als Beispiele zu verstehen - es gibt auch andere Lösungen. Man kann z.B. zwei Blöcke zu einem Aussenwinkel verbinden. Entweder mit 3/8 Zoll-Schrauben und den vorhandenen Gewinden, (2 1/2 Zoll kang) oder mittels durchgesteckter 8mm Schrauben von 100 mm Länge und Muttern. Ersteres ist zu bevorzugen, da stabiler und besser ausgerichtet.
Für meine Arbeiten sind die 1-2-3(4) - Blocks ideal. Schneller und einfacher kann ich kaum Bauteile rechtwinklig zusammenbauen.