Umbau der Casals CT 3000 VCE®
Zur Behebung der Probleme im Zusammenhang mit der maschinellen Betätigung der Höhenverstellung der Oberfräse - der obere Drehknopf verschweisst sich aufgrund hoher Reibung mit der Motorabdeckung - kann der nachfolgende Weg eingeschlagen werden. Die Lösung erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, soll nur als Anregung dienen.
Hier liegt das Problem:
Der rechte schwarze Drehknopf und das rote Oberteil des Motorgehäuses weisen eine sehr hohe Reibung zueinander auf. Das wird unter anderem durch die Reibwertpaarung sowie die Kraft der Rückstellfeder der Höhenverstellung verursacht. Dreht man die Höhenverstellung mit grösserer Geschwindigkeit, als es von Hand möglich ist - auch die Handverstellung über den Knopf ist unangenehm schwergängig - dann verschweissen die beiden Kunststoffteile aufgrund der punktuell auftretenden Reibungshitze. Die Höhenverstellung blockiert. Im schlimmsten Fall wird der Drehknopf (dessen Innensechskant) irreversibel beschädigt.
Dazu muss nicht mit exzessiven Drehzahlen gearbeitet werden, ein ganz langsam laufender Akkuschrauber genügt bereits, um Schaden anzurichten.
Bevor man beginnt sollte der Fräsmotor mit der Säulenklemmung arretiert werden. Sonst ist es möglich, dass die Maschine nach Abnahme des Drehknopfs auseinanderfällt, weil der Motor von den Säulen abgehoben werden kann.
Nun ist es möglich, das rote Oberteil des Motorgehäuses abzunehmen.
Bei den folgenden Arbeiten sollte die Fräse auf die tiefstmögliche Einstellung gebracht und dort mit der Säulenklemmung arretiert werden.
Um den Fräsmotor wirklich ganz nach unten drücken zu können, muss sich die Fräswelle über einer Öffnung befinden, da sie in dieser Position deutlich über die Grundplatte herausragt.
Die sechskantige Welle der Höhenverstellung ragt bei tiefstmöglicher Motorabsenkung einige Millimeter aus dem Motorgehäuse heraus. Um den richtigen Überstand ermitteln zu können, dreht man die Welle auf ihren tiefsten Stand. Den Überstand sollte man ausgleichen, sonst verliert man genau dieses Mass an Verstellhöhe. An sich wären die ca. 4,5 mm nicht so tragisch, hängt die Maschine aber in einem Frästisch mit entsprechend dicker Platte und man bedient die Höhenverstellung mittels Werkzeug durch die Einlegeplatte des Tischs, dann fehlen entscheidende Millimeter, die den Sechskant der Überwurfmutter der Spannzange nicht mehr so gut zugänglich machen.
Der Überstand muss in unterster Stellung bestimmt werden. Für den Umbau kann man die sechskantige Welle danach bei geklemmter Maschine durch Drehen nach oben bringen, was die Arbeiten erleichtert.
Überstand mittels Zwischenringen ausgleichen. In meinem Fundus fanden sich zwei, die addiert das gewünschte Mass ergaben - einer für 12er Schrauben, der andere für 10er.Sind die Ringe etwas stärker, schadet das nicht weiter.
Nach Auflegen der Ringe schraubt man in die sechskantige Welle einen Gewindestift. Darauf kommt eine Unterlagscheibe samt Mutter. Sie ersetzt den originalen Drehknopf als neuer, reibungsärmerer Mitnehmer des Motorgehäuses. Ob die Mitnahme am roten oder am schwarzen Gehäuseteil geschieht ist unerheblich.
Jetzt kann die Sechskantwelle wieder in die unterste Position gedreht werden. Die Unterlagscheibe liegt auf den beiden Abstandsringen auf.
Um einen Drehknopf anbringen zu können braucht es ein durch den oberen roten Deckel ragendes Innengewinde. Es wird mittels einer Langmutter realisiert, ebenfalls gekontert! (Man kann auch Schraubensicherung einsetzen.)
Ein weitere Bearbeitungsschritt ist notwendig. So wie der Umbau bisher vorgenommen wurde, passt das rote Oberteil nicht mehr auf die Maschine. Das liegt an dem Kragen rund um die Bohrung des Höhenverstellungsknopfs, in dem auch die Verschweissung zwischen Drehknopf und Gehäuse bei der Originalausfürhrung erfolgte. Dieser Kragen sitzt normalerweise auf dem schwarzen Motorgehäuse nahezu auf. Durch die eingebauten Abstandsringe und die Unterlagscheibe wird ein grösserer Abstand nötig. Der Kragen muss also entfernt werden.
Das Einkürzen des Kragens um die Bohrung ist nicht ganz trivial, da nur wenig Platz für ein Werkzeug vorhanden ist. Schichtweises Abtragen mittels Teppichmesserklinge oder auch einem Stechbeitel sind möglich, aber umständlich und nicht ganz ohne Verletzungsrisiko. Einfacher geht es so:
Schleifsteinachse durch die Bohrung stecken und im Bohrfutter einspannen. Der Kragen wird ohne Gefahr für die Finger entfernt.
Hat man durch probeweises Aufsetzen des roten Gehäuseoberteils sichergestellt, dass alles passt, kann man die Maschine wieder schliessen. Wer sichergehen möchte kann die eingebauten Scheiben vor dem Schliessen noch schmieren.
Als Drehknopf fand sich ein altes Bedienelement eines inzwischen verschrotteten, technisch weitgehend unbrauchbaren Wolfcraft Werktischs. Passend im Durchmesser und mit 5mm Gewindestift.
Auf den Gewindestift muss noch eine 5mm Mutter aufgedreht werden.
Hilfreich ist, wenn der Drehknopf etwas höher sitzt, da er dann leichter betätigt werden kann.
Die erste, einfachere Ausführung des Umbaus begnügte sich mit einer Inbusschraube. Die Höhenverstellung wurde dabei mit einem 4mm Inbusschlüssel vorgenommen. Auch das geht, da die Justage von oben doch seltener zum Einsatz kommt.