Angel Arch
Wegen seiner aussergewöhnlichen Form und Lage gilt Angel Arch im Salt Creek Canyon des Canyonlands National Park , Needles District als einer der schönsten Arches des amerikanischen Südwestens.
Ganz leicht ist er nicht zu erreichen, bedarf es doch eines Permits, um den Canyon überhaupt betreten zu dürfen. Nur wenige werden pro Tag an der Needles Ranger Station verteilt, aber an Wochentagen ist es meistens nicht ausgebucht, auch wenn man sich im Sommer nicht darauf verlassen kann.
Die Ranger fragen das Übliche ab, wollen wissen, ob man Waffen dabei habe und sonst noch ein paar Kleinigkeiten. Gelegentlich interessieren sie sich auch für das Fahrzeug. Warum, das werden wir noch kennen lernen. Während man früher noch bis nahe an den Arch mit einem SUV fahren durfte ist heute sehr viel weiter unten im Canyon schon Schluss. Spätestens an der Peekaboo Spring muss das Fahrzeug zurückbleiben. Bis zum Arch sind es noch runde 9 Meilen, somit eine sehr lange Wanderung.
Diese Tourenbeschreibung hier bezieht sich auf die Situation vor über 15 Jahren, als man mit dem SUV noch tief in den Canyon hinein durfte. Leider sind auch die Photos von nicht besonders guter Qualität, eben auch in die Jahre gekommen.
Mit dem Permit in der Tasche geht es los. Raus auf die Parkstrasse und rechts herum - nach Westen! Schon in weniger als einer 3/4 Meile biegen wir nach links in Richtung Cave Spring ab, erreichen nach rund 2-1/4 Meilen den Trail, der in Horse- und Salt Creek Canyon führt. Mit einem massiven Gate samt Zahlenschloss gesichert benötigt man nun die Kombination, die die Ranger beim Erwerb des Permits aushändigten.
Stellenweise fist der Trail tief sandig, 4WD ist definitiv hilfreich. Andere Hindernisse gibt es vorerst nicht. Noch ist die Landschaft nicht aussergewöhnlich - das kommt später!
Der Trail wird feucht, der Canyonboden grün. Dickicht rechts und links des Weges. Wasser! Hier gibt es Quellen. Und nun wird klar, warum die Ranger nach der Art des Fahrzeugs fragten. Stellenweise steht das Wasser 2 Fuss hoch! Da muss man durch und dafür ist nicht jedes Fahrzeug geeignet.
Leider entwickelt sich das Wetter nicht so schön. Es ist bedeckt! Ohne Sonne wirkt alles etwas flacher und trotzdem wird Salt Creek Canyon immer beeindruckender. Er windet sich extrem, so dass die Entfernung vom Abzweig zum Horse Canyon bis zum Angel Arch auf dem Boden des Canyons über 10 Meilen beträgt. Luftlinie sind es nur ungefähr 5 Meilen. Wer läuft ist daher für jede Abkürzung dankbar, wie die durch die enge Schlinge an der Peekaboo Spring, wo Löcher in der Felswand eine Abkürzung ermöglichen.
Hoch oben auf den Felsen steht er: Angel Arch! Wahrlich eine eindrucksvolle Erscheinung. Seine Öffnung soll runde 40 Meter hoch und 30 Meter breit sein. Wer will kann zu ihm hinaufwandern. Er erscheint wie eine Art Wächter über dem Canyon.
Angel Arch - sicher eine passende Bezeichnung, aber eine entlehnte! Der richige Angel Arch - dem hiesigen nicht unähnlich! - steht im Arch Canyon westlich von Blanding. Ihm gebührt eigentlich die Ehre des Namens. Er ist schon wesentlich länger bekannt und als Angel Arch bezeichnet. Aber solche Doppelbenennungen gibt es des Öfteren. Der historisch richtige Namen des Arches hier im Salt Creek Canyon ist etwas prosaischer: "Poodle Dog Arch". Wer genau hinschaut wird auch den Pudel erkennen.
Ginge man im Salt Creek Canyon weiter nach Süden, könnte man All American Man - eine prähistorische(?) Felszeichnung - besuchen und in die Fabelwelt der Big Pocket gelangen.
Etwas zu Distanzen - alles einfache Entfernungen:
- Ranger Station bis zum Gate: 2 1/4 Meilen
- Gate bis zum Abzweig Horse Canyon: etwas mehr als 2,5 Meilen
- Abzweig bis Peekaboo Spring: rund 1 Meile
- Peekaboo Spring bis zum Angel Arch: runde 9 Meilen