Aweso-Schiene
Für Frästische und ähnliche Vorrichtungen, bei denen Schienen eingesetzt werden um Anschläge zu führen oder Andruckfedern, Stopper zu befestigen, werden die aus dem Ladenbau stammenden Schweizer Aweso-Schienen empfohlen.
In den Schienen gleiten entweder die Köpfe von 8 mm Schrauben - 13er Köpfe - oder 8er Muttern für dieselbe Schlüsselweite. Zum Klemmen ideal, gleichgültig ob man sich für Mutter oder Schraube entscheidet.
Schraubenköpfe gleiten einwandfrei, Muttern nicht immer, da sie zumeist etwas höher als die Schraubenköpfe ausfallen. Verwendet man jedoch anstelle der empfohlenen 3,5 mm Senkkopfschrauben solche mit 3mm, laufen auch die Muttern gut.
Noch besser ist es, wenn man die Schienen mit Zweikomponentenkleber einklebt. Man sollte nur beachten, dass sie auch mit der Kleberschicht mit ihrer Oberkante noch geringfügig unter der Plattenoberfläche, in die sie eingelassen sind - zurückstehen.
So schön die Schienen zum Klemmen sind - für Schiebeführungen sind sie (mir) mit zu grossem Spiel versehen, das man z.B. bei einem Gehrungsanschlag schon unangenehm als Bewegung spürt, die den Anschlag aus seinem rechten Winkel kippt. Die Nut in der Schiene ist so ausgelegt, das die zusammengesetzte Seiten- und Kippbewegung einer Schraube zu einer Verschiebung von messbaren 0,4 - 0,5 mm führt.
Geht das auch besser?
Man kann die Führungseigenschaften wesentlich verbessern, wenn man ein paar billige Komponenten aus dem Baumarkt verwendet.
Es gibt Betondübel, die sich beim Eindrehen einer Schraube zentrisch aufspreizen, z.B. die Type EA von Fischer. Die passende Dübelgrösse ist für ein 8mm Bohrloch gedacht. Zum Befestigen dient eine 6mm Maschinenschraube.
Die Dübel sind ca. 25 mm lang. Kostenpunkt ca. 60-70 Cent/Stück.
Bei den folgenden Bildern handelt es sich um einen Probeaufbau, keine fertige Ausführung eines Gehrungsanschlags. Ein Stück Multiplex 15mm stark wurde in 100 mm Abstand mit einem 12er Bohrer ca. 5 mm tief angebohrt und dann zentrisch mit 8mm durchbohrt. Die Dübel sind von der 8mm-Seite so eingesetzt, das sie den Schienengrund gerade nicht berühren. Das bedingt ein leichtes Überstehen im 15mm-Multiplex; bei 18 mm wären sie hingegen leicht zu versenken.
Um die Dübel im Holz zu sichern wurden sie mit Zyanacrylatkleber eingeklebt.
Im obigen Bild ist der Dübel nicht optimal positioniert. Da die Verschiebung in Richtung des Bleistiftstrichs erfolgt, wäre es besser, wenn rechtwinklig dazu Rundungen und keine Schlitze ständen.
Die 12mm-Versenkung dient dazu, dem Dübel schon weiter oben eine Spreizung zu ermöglichen. Das verbessert die Einstellbarkeit spürbar.
Das Schiebestück wird mit den Dübeln in die Führungsschiene eingesetzt und der Durchmesser der Dübel durch das Eindrehen von 6mm-Schrauben verändert. Flügelschrauben sind von Vorteil.
Man dreht die Schraube so weit ein, bis das geführte Bauteil klemmt, lockert danach die Schraube wieder leicht. Macht man das auf beiden Seiten korrekt, kann man zu einem kaum noch fühlbaren Spiel des Schiebestücks in der Führung kommen.
Mit den vorhandenen Messmöglichkeiten konnte noch ein maximales Spiel von 0,03 mm gemessen werden, wenn das Eindrehen der Flügelschrauben richtig erfolgte. Durch die Klemmwirkung der Dübel müssen die Schrauben im Übrigen nicht gesichert werden.
Durch das nach unten in die Schiene erfolgende konische Aufspreizen der Dübel ist das Schiebestück in der Führungsschiene gesichert. Ein leichtes Zurückdrehen der Flügelschrauben vermindert die Spreizung, so dass die Vorrichtung aus der Schiene entnommen werden kann.