Hotel Mesa
Dewey und die Entrada Bluffs Road kannten wir schon von den Touren zu Top of the World, Dolores River Overlook und dem gescheiterten Versuch, Power Pole Mesa zu besuchen. Was nie gelang war, das Ufer des Dolores Rivers zu erreichen.
Aus den Informationen, die der USGS (US Geological Survey) liefert wussten wir, das im Utah Bottom ein Pegel installiert war. Normalerweise sind solche Messstationen mehr oder weniger frei zugänglich und durch den Cottonwood Canyon führt eine Road hinunter in Richtung des Bottoms. Ein Stück stromauf sollte nach den Topomaps eine Furt existieren, durch die man auf die Ostseite des Rivers gelangen könnte.
Leider fanden wir im Cottonwood Canyon ein verschlossenes Gate: Private Property! Da kamen wir somit nicht weiter und schon gar nicht an den Fluss!
Dann gab es Informationen über eine zweite Furt, die weiter nördlich liegen sollte. Und tatsächlich, die Karten zeigten diesen Übergang. Aber wo war die Road? Wir waren schon des öfteren auf der Entrada Bluffs Road unterwegs gewesen, hatten keine Abzweigung entdeckt. Durch die Karten gab es jetzt Koordinaten - wir konnten gezielt suchen.
Zurück auf die Entrada Bluffs Road und an der Stelle, deren Koordinaten wir aus den Topomaps kamen, gesucht. Erster Eindruck - da gibts keine Abzweigung! Zweiter Eindruck, da sind ein paar ATVler auf einem Sandhügel herumgefahren! Was liegt hinter dem Hügel? Siehe da, ein Trail!
Wenn man es erst mal weiss ist es ganz einfach! Bei 12S 0648789 4296150 führen die Spuren links von der Road einen Hang hinauf und durch einen Canyon hinuter zu Roberts Bottom am Dolores River. Dort findet man eine Furt, die auf die Ostseite des Rivers führt.




Weit ist es nicht. Nach eineinviertel Meilen erreicht man den River. Entlang der Cliffs gelangt man in südlicher Richtung nach etwas mehr als einer halben Meile zur Furt.

Die Furt sieht beim aktuellen Wasserstand eher harmlos aus. Mit Ausnahme einer Stelle, wo das Wasser deutlich schneller fliesst. Dort könnte sich eine tiefere Rinne verstecken. Um das zu überprüfen will ich erst mal durch den Fluss waten. Schuhe und Socken aus, Jeans hochgekrempelt!
Die Rechnung habe ich ohne den groben Kies gemacht. Meine Füsse sind zu empfindlich, es tut so weh, dass ich nicht vorwärts komme. Also Schuhe wieder an!

Mit den Schuhen ist es für mich kein Problem mehr zum anderen Ufer zu laufen.





Auf der Ostseite des Rivers durchquert die Road den Lake Bottom. Die Karten verzeichnen auch einen kleinen See, wir bekommen ihn allerdings nicht zu Gesicht. Aufgrund des feuchten Untergrunds könnte es hier sehr grün sein, wäre da nicht die unübersehbaren Spuren eines vorangegangenen Wildfires.

Nach einer halben Meile geht der Bottom in einen engeren Abschnitt des Canyons über. Die Road quetscht sich zwischen Fluss und Hang durch. Besonders reizvoll ist das Tal des Dolores Rivers hier nicht, ziemlich grau und durch das Wirken des Tamarisk Beetles erscheint auch das Grün entlang des Wassers streckenweise tiefbraun.

Drei Meilen hinter der Furt biegt die Road nach links ab, zieht durch einen eher flachen Geländeeinschnitt in Richtung eines höher liegenden Plateaus. Auch hier findet sich nicht viel fürs Auge.

Oben angekommen verlassen wir die recht gute Road, biegen nach links auf einen Trail ab. Der Abzweig befindet sich sozusagen dirket hinter der Kante. (12S 0652488 4299985) Ab hier wird es deutlich holpriger.

Eineinhalb Meilen holpern wir über die Hochfläche, biegen bei 12S 0650562 4299081 erneut nach links bzw. Westen ab. In kurzer Entfernung gabelt sich die Spur. Welchen Ast man wählt bleibt im Endeffekt egal, denn es handelt sich um eine Loop.
Nach etwas mehr als 0,6 Meilen haben wir dann unser Ziel erreicht - eine Stelle mit Aussicht!

Die Aussicht ist nicht schlecht! Endlich bekommen wir mal die Einmündung des Dolores Rivers in den Colorado River zu Gesicht. Obwohl man nahe daran vorbeifährt ist die Mündung von der UT 128 aus praktisch nicht auszumachen.


Für die Aussicht muss man nicht an einen bestimmten Punkt fahren. Über einige Distanz zieht sich der Trail an der Abbruchkante entlang, die fast überall den gleichen guten View erlaubt.

Abgesehen von der guten Aussicht auf die Flussläufe der beiden River ist die Hochfläche, die den Namen "Hotel Mesa" trägt, sehr trist, unwirtlich! Woher der Name kommt haben wir bisher nicht ermitteln können.


Jetzt zieht es uns weiter. Wir wollen nach Gateway und zwar auf Trails die sich östlich des Dolores Rivers entlangziehen. Was uns da erwartet, das wissen wir vorerst noch nicht.